MUSICA

Keltische Kampf- und Kriegsmusik

Mehr Rhythmus und Intensität hatten die Musik vor dem Kampf. In seinen Berichten über die Schlacht von Telemon unterscheidet Polybius deutlich zwischen Horn- und Trompetenartigen Instrumenten, die von den gallischen Kriegern gespielt werden. Das keltische Horn was groß, oval gekrümmt mit einem dünnen Rohr und einer mäßig großen Glocke, ähnlich dem römischen Cornu, zumal es auch eine Querstange hatte, um das Gewicht des Instruments an der Schulter des Kriegers zu tragen. Die keltische Trompete war der römischen Tuba ähnlich und hatte wahrscheinlich unterschiedliche Längen. Auf einer spätgriechischen Vase spielt ein keltischer Musiker das Instrument.

Seit den 1980er Jahren baut Ancient Music of Irland keltische Hörner und Trompeten wieder nach. Der Karynx war ein Blasinstrument der eisenzeitlichen Kelten. Er könnte einen ohrenbetäubenden Lärm verursachen, um den Gegner einzuschüchtern. Sie dachten wahrscheinlich, es mit Drachen zu tun haben. In Kontinentaleuropa wurden sie in Tintignac (Corrèze) und in der Region Birkensfeld (Rheinland-Pfalz) gefunden. Es gibt heutzutage wieder Karynx-Bauer und Spieler: John Kenny (Schottland), Abraham Cupeiro (Italien) und Jean- Marie Corona (Schweiz).

Waffen und Schilde, abgesehen von ihrem Einsatz für rhythmische Geräusche auf den Schlachtfeldern, waren sie als Schlaginstrumente weit verbreitet. Der Kelten hatten auch grosse Trommeln; ihr Rhythmus war schnell, erhöhte sich immer noch mehr und brachte die Krieger in eine Art Trance (siehe Gruppe Elemental Force). In Frankreich, in Malemort (Corrèze), wurden Fragmente solch einer eisenzeitlichen Trommel gefunden.

Der Duddelsack oder Sackpfeife kam später, wahrscheinlich aus dem Osten; dann von den Griechen und Römern, über die iberische Halbinsel nach Irland und Schottland. Es gibt Varianten in ganz Europa (einschliesslich Frankreich, Belgien, Spanien, Italien, Deutschland, der Schweiz und dem Balkan). Heutzutage ist die Kombination von Trommeln und Dudelsack eine militärischen und paramilitärischen Musik geworden. Früher hatte es jedoch die gleichen Funktionen wie die antike Blasinstrumente (einschließlich Karynx) und grosse Trommeln, das heisst, den Gegner einzuschüchtern.

Gute Beispiele antike Gebräuche solch eine Kombination zeigen Albannach, Clanadonia und Clann An Drumma, drei schottische Gruppen. Die keltischen Krieger wurden durch die leidenschaftliche Rede der Häuptlinge und die Lieder der Barden hoch motiviert. Ahnenliedern ehrten ihre militärischen Taten. Die Sänger versuchten den Kriegern Mut zu machen und erinnerten sie daran, dass sie für ihren Stamm und ihre Familie kämpfen würden. Nationale Lieder werden bereits von Tacitus für die Kaledonier (Schottland) bezeugt. Livius berichtet von gallischen Kriegsliedern, die am Fluss Allia vor dem Kampf gehört wurden.

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