OPPIDIUM UETLIBERG

Udtdonum


Ein altes Refugium

Das Oppidum Uetliberg befand sich auf dem Gipfelplateau des Zürcher Hausbergs Uetliberg, auf dem Gebiet der Gemeinde Stallikon. Die ältesten bekannten Einzelfunde dürften 6000 Jahre alt sein und stammen aus der Jungsteinzeit; erste dauerhafte Besiedlungsspuren werden in die späte Bronzezeit (11. Jh. v. Chr.) und frühe Eisenzeit (ab 500 v. Chr.) datiert.

An der Kreuzung der Handelsstrassen

Die keltische Festung stand in Verbindung mit dem Osten durch die Salzstrasse (Halstatt-Salzburg-Bregenz), die von den Vindiliker kontrolliert war. Sie wurde auch mit der nordwestliche Bernsteinstrasse verbunden (von Land der Kimbern, über den Glauberg und den Hohenasperg, dann Magdalenaberg oder Heuneburg), die von den Verbigener kontrolliert war. Mit den Tougener (Thurgau und Zürich) und den Tiguriner (Rheinau-Altenburg, Aventico und Mont Vuilly), gehörten die Vindiliker und die Verbigener (Bern Enge Halbinsel,  Châtillon-sur-Glâne) zum Bündnis der Eluvetier (Helvetier). Die Strasse in den Süden führte über Cham und das Reusstal zu den Alpenpässen. 

Bilder links:

  • Gisela am Ort der äussere Wall am Rand des Höhenplateaus,
  • Gisela bei der Stelle der innere Mauer der Festung,
  • Tafel bei der innere Mauer. 



Ein Fürstensitz mit einem Fürstengrab

Zu den heute noch deutlich sichtbaren Zeugen aus dem 5. Jh. v. Chr. gehören der in der frühen La-Tène-Zeit angelegte Fürstengrabhügel Sonnenbühl und die imposanten Reste eines ausgedehnten Wallsystems aus der Älteren Eisen- oder Hallstattzeit. Möglich ist, dass das altkeltische Wort Udt für Frau namensgebend für die heutige Bezeichnung Uetliberg ist. Der Grabhügel Sonnenbühl war zumindest die letzte Ruhestätte einer Frau. Wir haben sie die Fürstin von Udtdonum genannt (die Festung der Frauen). 

Im Bild rechts ist der Plan der Ausgrabung von 1836-39 auf dem Gipfel (Uto Kulm), erstellt von A. Mousson (1940). Das Haupthaus befand sich nähe dem Eingang. Zudem gab es viele kleinere Häuser oder Hütten. Das Bild links zeigt die um 1850 auf dem Uetliberg bekannten Denkmäler, erstellt von F. Keller (1869). Das Areal wurde durch eine äussere Wall und ein Steintor geschützt. Auf der Aegerten wurden Hauser am äussere Rand gebaut. Wahrscheinlich wurden hier auch Tiere gehalten. Das imposante, tief gestaffelte Wallsystem (mit zwei Graben und drei innere Mauern) schützte bis zum 1. vorchristlichen Jahrhundert die Festung im oberen Bereich des Uetlibergs (Kuppe, Uto Kulm). Das Wallsystem wurde zur Zeit der Fürstin im 5. Jh. v. Chr. verstärkt.

Danach haben die Römer um 15. v. Chr. ein Wachturm mit Refugium auf dem Uetliberg aufgestellt. Ab 410 kamen die Alemannen, danach die Karolingern und Ottonen. Um 1000 haben die Freiherren von Sellenbüren eine weitestgehend aus Holz erbauten Herrschaftssitz, die Burg Sellenbüren, gebaut. Diese wurde mit einer  Fluchtburg auf dem Gipfelplateau des Ueltibergs ergänzt. So wurde die Festung mit seine Siedlung am Westhang wiedergeboren. Um 1210 wird die Uotelenburg erstmals urkundlich erwähnt. Zuerst gehörte sie den Freiherren von Sellenburen. Danach kam sie in die Hände der Freiherren von Regensberg. Wahrend eine Fehde wurde sie 1268, wie auch die Burg Baldern, von den Zürcher und Habsburger zerstört. Konserviert sind dem nordöstlichen Plateaurand entlang rund 40 Meter der Wehrmauer und kleinere Mauerreste. Heute befindet sich dort ein Restaurant. Mehr darüber auf den nächste Seiten. 

Bilder links:

  • Sicht vom Gipfel des Uetlibergs auf die Stadt Zürich und der See,
  • Sicht auf dem Reppischtal und den Glarner Alpen.

Wikipedia-Seite (Oppidium Uetliberg)

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(Bild links oben: unsere Fürstin Anja auf dem Uetliberg)