UotilinbUrg

Die Burg der Alamannen und Bajuwaren


Danach haben die Römer um 15. v. Chr. ein Wachturm mit Refugium auf dem Uetliberg aufgestellt. In 3. Jh. drangten alemannische Scharen erstmals nach Helvetien vor, plünderten und brandschatzten die Städte und Hunderte von Landsitzen. Verängstigte Einwohner vergruben Geld und Schmuck in der Erde. Der alamannische Vorstoss wurde erst vor Mailand gestoppt. Die Römer drängten die Alamannen zwar wieder über die Alpen und den Rhein zurück, aber die folgenden zwei Jahrhunderte waren geprägt von unzähligen kleinen Überfällen und Raubzügen alamannischer Gruppen.

Mit dem Ende des römischen Reiches wurde der Wachturm aufgegeben. Keltische Krieger verteidigten aber die nach wie vor funktionsfähigen Grenzbefestigungen. Im 5 Jh. haben die Franken die Alamannen im Elsass besiegt. Ab dann wanderte alamannische Flüchtlinge in unsere Region und vermischten sich mit der helvetische-römische Bevölkerung. Die alamannische Besiedlung erfolgte vom Bodensee aus den grossen Flüssen entlang bis an den Zürichsee, Thunersee und Neuenburger See. Es kam zu einem Nebeneinander der alamannischen Zuwanderer und der bereits ansässigen keltische und lateinische Familien. 

Die Westschweiz und Ostfrankreich wurde Siedlungsgebiet der Burgunder, ein anderen germanischer Stamm. 



Die Merowinger liessen den alamanische Herzöge eine gewisse Autonomie. Die Karolinger dagegen zogen ein straffere Regime auf. Im 8 Jh., als die Alemannen von den Franken im Norden unterworfen wurden, verlegte sich der Widerstand in den Süden, dies unter der Führung des Herzogs Gotfrid. Einer seine Söhne, Uatilo (Odilo), kam nach Ziurichi (Zürich) und stellte den römischen Wachturm auf dem Albisi (Albis) wieder auf. Der Berg trug seinen Namen, Uotilinberg (Uetliberg). Ein wenig abseits der alte keltische Strasse zwischen Rieden (Albisrieden) und der Festung auf dem Berg reorganisierte er einen alten römischer Gutshof, der die Burg versorgen sollte; es war Uotilkon (der Hof von Uatilo) (Uitikon). Weiter im Süden des Uetlibergs am Gratweg befand sich der Hof des Mato (Mätikon). Unten im Reppischtal war der Hof des Stallo (Stallikon). 

Uatilo war ein Herzog der Bajuwaren, die Nachfolger der keltische Boier. Er heiratete Hiltrud, eine Tochter von Karl Martell. Nach dem Tod seines Vaters floh sie nach Regensburg; dort heiratete sie ihren Odilo, was für die Franken ein Skandal war. Sie hatten ein Sohn, Tassilo, der letzter Herzog der Bajuwaren (siehe links Briefmarke aus Österreich). 

Nach dem Tod Gotfrids übernahm drei der Söhne den Kampf gegen die Franken. Landfried fiel schon 730. Herzog Teudebald war für die südliche Regionen von Alemannia zuständig. Uotilo und Teudebald erlitten 743 eine Niederlage im Vorarlberg gegen Karlmann und Pippin (III.). Der alemannische Adel wurde 746 vom Gefolge des Königs Karlmann zum grossen Teil hingerichtet. Zürich wurde frankisches Territorium. 

Die Franken nahmen Geisel mit sich, um sicher zu stellen, dass die Alemannen nicht rebellieren. Eine dieser Geisel war Hildegard, eine Verwandte von Uotilo. Die alemannische Prinzessin wuchs auf dem frankischen Hof auf und wurde Karl der Grossen erste Ehefrau, ganz zum Ärger seines mitregierenden Bruder Karlmann, da Alamannien in seinem Herrschaftbereich lag.

Quelle u.a.: Louis Kägi, Uitikon, Gemeide Uitikon, 1975.

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(Bild links: Herzog Uotilo und Hiltrud; unten links, Hildegard; unten rechts, Tassilo; von Leora TheRed)