Uotelenburg (UETLIBURG)

Die Fluchtburg der Sellenbüren und Regensberger


Die Franken benützten die Festung auf dem Berg nicht. Um 1000 haben die Freiherren von Sellenbüren eine weitestgehend aus Holz erbauten Herrschaftssitz, die Burg Sellenbüren, am Westhang des Uetlibergs gebaut (beim Ofengüpf). Sie wurde mit einer Fluchtburg auf dem Gipfel des Ueltibergs ergänzt, auch sie war aus Holz gebaut. So wurde die keltische Festung mit seiner Siedlung am Westhang wiedergeboren.

Offenbar behielt die Festung ihre alten Namen. Um 1210 wird die Uotelenburg urkundlich erwähnt. Natürlich wollte man Uatilo vergessen. Nach der Überlieferung bezog sich der Name auf die Erben der Kaisers Otto I, nämlich Reginbert von Sellenbüren, der den Kaiser diente (Bild links unten, vor der Küssaburg). Er kam aus der Region der Küssaburg, war Gründer eines Klosters (Sankt-Blasien), schenkte der Kirche Dörfer im Reppischtal, und starb als Mönch. 



Konrad von Sellenbüren, Reginberts Neffe, war der letzte seiner Familie; er wurde 1126 ermordet. Die Uetliburg wurde dann von den Lenzburger verwaltet. Nach dem Aussterben der Grafen von Lenzburg kam die Burg in die Hände von Lütold IV. Freiherr von Regensberg (Bild rechts unten, bei Glanzberg). Mit seine Burgen, inklusiv Neu-Regensberg, die Uetliburg, Friesenburg, Glanzberg und Baldern, umzingelte er Zürich. Lütold IV. erpresste zuerst die Zürcher, doch danach war er scheinbar ein gerechter Herrscher. Zu dieser Zeit wurde viel gebaut, auch am Frauenmünster. Die Familie von Regensberg, wie die von Eschenbach aus der Schnabelburg am Albisgrat, beide früher im Dienst der Lenzburger, waren keine Freunde des Reiches. Reichvögte waren die Herzöge von Zähringen, die sich mit der Situation irgendwie abgefunden hatten.

Bild links: Siberdenar des Frauenmünsters mit dem keltische Kreuz, geprägt um 1180, zur Zeit Adelheid von Baldern. Es ist die älteste Münze mit dem Ortsname "Zürich".

Nach dem Zerfall der zentralen Gewalt im Herzogtum Schwaben und dem Aussterben der Zähringer 1218 konnte sich Zürich den Status der Reichsunmittelbarkeit sichern. 1262 wurde auch die Reichsfreiheit der Bürgerschaft ausdrücklich bestätigt. Der Titel einer Reichsstadt bedeutete de facto die Unabhängigkeit der Stadt.

Ein wenig später, 1268, wahrend einer Fehde wurde die Uetliburg (ganz oben, Kupferstich von David Herrliberger, 1714), wie auch Baldern und andere Burgen im Besitz der Regensberger (siehe Plan links), von einem Teil der Zürcher im Bündnis mit (damals Graf) Rudolf von Habsburg zerstört. Von der Uetliburg konserviert sind dem nordöstlichen Plateaurand entlang rund 40 Meter der Wehrmauer und kleinere Mauerreste.

Am Ende des 13. Jh., nach dem Tod Kaisers Rudolph von Habsburg, kam es zum Rütlischwur. Walther IV. von Eschenbach war an der Ermordung des Königs Albrecht I. von Habsburg 1308 beteiligt. 1351 schloss sich Zürich zur Sicherung seiner Unabhängigkeit gegen die Habsburger der schweizerischen Eidgenossenschaft an und wurde zusammen mit Bern zum Vorort dieses Staatenbundes.

Wikipedia-Seite (Uetliburg)

Burgenwelt (Uetliburg)

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(Bild links: Susanne sitzend auf einem Mauerrest der Uetliburg, mit Sicht auf Zürich und dem See)