E korn va c'halon 'zo ur gleizhenn
'Baoe va yaouankiz he dougan
Rak, siwazh, an hini a garen
Ne gare ket pezh a garan.
Eñ na gare nemet ar c'hêriou,
Ar morioù don, ar broioù pell,
Ha ne garen 'met ar maezioù,
Maezioù ken kaer va Breizh-Izel.
Ret' voe didab 'tre div garantez:
Karantrez-vro, karantez den.
D'am bro am eus gouestlet va buhez
Ha lezet da vont 'n hini 'garen.
Biskoazh klevet keloù outañ.
Ar gleizhenn em c'halon zo chomet
Pa ne gare ket pezh a garan.
Pep den a dle heuilh e donkadur:
Honnezh eo lezenn ar bed-mañ.
Gwasket 'voe va c'halon a-dra-sur,
Met 'gare ket pezh a garan.
Dezhañ pinvidigezh, enorioù,
Din-me paourentez ha dispriz.
Met 'drokfen ket evit teñzorioù
Va Bro, va Yezh ha va Frankiz
In meinem Herzen ist meine Wunde,
Seit meiner Jugend bleibt sie dort eingraviert
Weil leider der, die ich geliebt habe
Was ich mag, hat ihm nicht gefallen.
Er liebte nur die Stadt,
Das grosse Meer und die Ferne;
Mir hat nur die Kampagne gefallen,
Schönheit der Landschaft der Bretagne.
Zwischen zwei Lieben musste ich mich entscheiden
Liebe zum Land, Liebe zum Mann;
Dem Land habe ich mein Leben angeboten,
Und ging weg, den ich liebte.
Seitdem habe ich ihn nie wieder gesehen,
In meinem Herzen blutet die Wunde
Denn was ich mag, hat er nicht gemocht.
Jeder muss sein Schicksal leben,
In dieser Welt ist es so.
Verletzt war sicherlich mein Herz,
Aber was ich mag, hat er nicht gemocht.
Für ihn Ehre und Reichtum
Für mich Verachtung und bescheidenes Leben.
Aber ich würde nicht gegen einen Schatz tauschen
Mein Land, meine Sprache und meine Freiheit.
Erklärung:
Das Gedicht Karantez Vro von Anjela Duval erzählt die jugendliche Wunde im Herzen einer Frau, die ihre Bretagne nicht verlassen wollte, um dem von ihr geliebten Seemann zu folgen. Er liebte die Städte, die tiefe See, die fernen Länder, während sie die Kampagnen ihres Landes bevorzugte.
Video (YouTube)
(Bild: Nolwenn LeRoy, Video Karantez Vro)